Die rund 950 Kilometer lange Nationalstrasse 7 von Antananarivo bis Tulear bietet mit Abstechern nach Ost und West ein Festival an Farben und Vielfalt. Das zarte Grün der Reisfelder, noch teilweise intakte Primärwälder, die rote, laterithaltige Erde und die Feuerfarben des Isalo-Gebirges münden in das türkisblaue Wasser der Lagunen. Thermalbäder, Holzschnitzereien und weitere Kunsthandwerksbetriebe, Edelsteine, Weinberge oder Nationalparks sind der Reichtum des Landes, den sich die Volksstämme Merina, Betsileo, Bara oder Vezo teilen. Lassen Sie sich Zeit auf dieser Entdeckungsreise mit ihren immensen Reichtümern.
Nehmen Sie sich Zeit vor allem in der historischen Oberstadt mit den alten Häusern und ihren nur noch zum Teil erhaltenen Holzbalkonen von Fianarantsoa spazieren zu gehen. Ähnlich wie Tana ist die Stadt,“wo man viel Gutes lernt“, auf mehreren Hügeln erbaut. Der Besuch der umliegenden Dörfer mit ihren lokalen Handwerkern ist ein wahres Vergnügen – für beide Seiten. Weinliebhaber werden sicher in einem der Betriebe an der Strasse nach Ambalavao fündig. Dort kann man auch manchen Tropfen kosten. Das Kloster von Maromby bietet neben Wein auch Liköre. Wer etwas Zeit hat kann bei Sahambavy auch einen Abstecher zur einzigen Teeplantage des Landes machen. In Fianarantsoa selbst ist übrigens bei „Karenjy“ die Herstellung der einzigen Automobilmarke, der „Mazana II“.
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Das Städtchen Ambositra, 90 km südlich von Antsirabe, ist bekannt für seine Holzschnitzereien. Der Ort ist das Eingangstor zum gebirgigen Land des Volksstamms der Zafimaniry. Die hölzernen Einzelteile der Häuser wurden früher ausschliesslich mit Holzzapfen miteinander verbunden, Nägel waren Fremdwörter. Herrlich geschnitzte Fensterläden oder Türen, Honigbehälter und Kornspeicher, mit Ornamenten verziert, und natürlich Skulpturen, Tische und Stühle oder Hocker sind einzigartig und so wurde die Kunst in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.
Von Ambositra führt ein mehrere Kilometer langer Wanderweg zu den zahlreichen Plantagen mit Orangenbäumen und zu Reisterrassen mit teilweise über 100 Stufen. Auch zweitägige bis einwöchige Trekkingtouren bis nach Ranomafana sind von hier aus möglich. Man kann bei den Bewohnrn in den Dörfern übernachten oder auch im eigenen Zelt.
Sie können planen, Trekkingtouren von zwei Tagen bis zu einer Woche anzufangen, um Sie in diese besonders geschützte Gegend einzutauchen, indem sie beim Bewohner untergebracht werden.
Im Rahmen einer Madagaskarreise darf ein Abstecher nach Antsirabe im Hochland nicht fehlen. Die bunten Rikschas, breite Strassen mit zahlreichen Kolonialbauten, etliche Industriebetriebe, Käsereien, ein Thermal-Hotel, das auch am Genfer See stehen könnte, Kunsthandwerker, die aus Zubuhörnern schöne Schmuckgegenstände oder aus Abfall Miniatur-Fahrräder herstellen, Backsteinziegeleien, Vulkanlandschaften, Seidenschals und Kraterseen prägen das Bild der quirligen Stadt im Anbaugebiet von Kartoffeln, Karotten, Karotten, Karotten. Etliche touristische Anbieter verleihen Fahrräder, mit denen man locker zu den einzelnen Zielen pilgern kann. In den Wintermonaten Mai bis August kann es allerdings empfindlich abkühlen. Nicht verpassen sollte man das Gebiet rund um den Berg Ibity mit einer ganz eigenen Fauna und Flora und herrlichen Aussichtspunkten.
Der Ort Ranomafan mit seinen Kuranlagen, die wieder hergerichtet werden, erlebte mit der Ausweisung des Nationalparkes im Mai 1991 einen Boom. Hotels schiessen wie Pilze aus dem Boden, Besucher aus aller Welt gehen in dem bis zu 1400 Meter hohen immergrünen Bergregenwald auf die Suche nach seltenen Lemuren, darunter der 1986 entdeckte Goldene Bambuslemur, und anderen bemerkenswerten Tieren sowie endemischen Pflanzen. In der Nähe ist ein grosses Wissenschaftszentrum für Forscher aus aller Welt angegliedert. Der Park, einer der interessantesten und bestorganisierten auf der Insel, ist eine wichtige Einnahmequelle für die Bewohner, die erkannt haben, dass Naturschutz ihnen auf Dauer den Lebensunterhalt sichert.
Die Wander- und Trekkingmöglichkeiten im Isalo-Park mit der Stadt Ranohira als Anlaufstelle sind nahezu unerschöpflich. Man benötigt schon mehrere Tage, um die engen Canyons mit den Wildwasserbächen, den natürlichen Pool, den Wasserfall oder die Grotte der Portugiesen inmitten einmaliger Wildnis zu erkunden. Lemuren, Vögel und Reptilien sind Wegbegleiter. Aufstiege sollte man nicht in der Mittagshitze machen. Vor Sonnenuntergang ist das Fenster von Isalo mit dem Farbenspiel des Sandsteins ein Muss. Tapia-Wälder mit Seidenraupen, Palmen, Farne und Zwergbaobabs, meist Katta-Lemuren, Schluchten und Höhlen, die die Gräber des Volksstammes der Bara schützen, sind lohnende Haltepunkte unterwegs.